Leistung zeigen mußte hier nämlich jeder, um die immer oberchaotischen Pflichtübungen zu turnen. Und wer zum Gewinnen anreist, ist fehl am Platz, denn der Spaß und das Schwein stand immer im Vordergrund, denn traditionell gab es immer Spanferkel und Schweine-Shirts. Wer hätte nicht gern eines dieser - meist als Siegesprämie, z. T. aber auch ehrenhalber verliehenen - handbemalten Shirts! Dank für jahrelanges Engagement gilt Willi, Gunnar, Karen, Frank, Dirk, Jantje, Kersten u.v.a.
Die letzten Jahre wurde der Wettkampf als Synchrongedaddel ausgetragen, um die Wettkampfzeit bei der steigenden Teilnehmerzahl zeitlich im Griff zu behalten. Und daß viele wegen der netten, lockeren Atmosphäre und der Fete angereist waren zeigte sich dadurch, daß immer mal einige Finalisten am Strand waren, weil sie nicht mit der Finalteilnahme gerechnet hatten. Und wenn doch die Sonne scheint...
Überhaupt ist sportlich an diesem verlängerten Wochenende in Kiel immer der Bär los, denn auch etliche andere Sportarten tragen ihre Wettkämpfe an diesem Kieler-Woche-Beginn-Wochenende aus.
Die Turner schienen uns in Bezug auf Publikumswirksamkeit durch ihre spektakuläre Wettkampfführung etwas den Rang abzulaufen. Denn normale Wettkämpfe kann man auch woanders haben, sagen sich auch die Turner. Dem mußten wir nun etwas entgegensetzen ...
Karlsruhe gewann verdient mit ihrer "Kaptain-Iglo-Show" vor den Braunschweigern (Im Garten eines Kraken und der gefräßige Hai) und Berlin (Sonnen und Meer), beide auf Platz 2. Aber darum ging es ja eigentlich auch nicht. Wie soll man denn die Wertungskriterien festsetzen? Am Besten problemlos und streßfrei! So hatten auch die Kampfrichter ihren Spaß, die mehr nach Gefühl werten durften als üblich. Vielleicht war in den Übungen etwas zuviel Sonnenbaden etc., manche hätten vielleicht doch ihr T-Shirt besser nicht ausgezogen, um die knappe Bademode vorzuführen, doch für eine so kurze Vorbereitungszeit kamen beeindruckende Ergebnisse zustande!
Die 20 angereisten Schotten erfuhren von dem ungewöhnlichen Wettkampfmodus erst in Kiel und sagten die Teilnahme ab, versprachen aber, die Shownummer bis zu den nächsten "Scottish Student Open" Ende Feb. 1995 in Edinburgh zu üben und vorzuführen.
Donald Grant hingegen erfreute uns mit einer einzigartigen Einzeldarbietung aus Diabolo-Vorfühung und Airbord-Trampolinturnen. Die schottischen Jonglage und Feuerschluck-Darbietungen erfreuten unsere Gemüter auf der Fisch-Party noch fast bis zum Sonnenaufgang und ließen uns das grausig-naßkalte Wetter und das - doch dem einen oder anderen fehlende - Schwein vergessen.
Insgesamt: Ein gelungener, total unnormaler Wettkampf. Nun sind wir mal gespannt, was nächstes Jahr kommt!
Sonja Ramm
Quelle: Sonja Ramm <S.Ramm@tu-bs.de>
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