15. CAU-Cup Trampolin (TR-Team),
18. Juni 1994 in Kiel/GER

Es war einmal: Das CAU-Cup-Schwein ...

Der CAU-CUP ist seit Jahren Hauptattraktion der Uni-Trampolin-Hochburgen, besonders unter den Hopplern und Hüpferinnen, die erst an der Uni mit dem Trampolinturnen angefangen haben und sich mehr durch kuriose bis witzige Übungen und hohes Fetenengagement als durch gestreckte Fußspitzen und Wettkampfkleidung auszeichnen. Aber auch die Vereinsturner leben alljährlich ihren Spieltrieb aus und zeigen spektakuläre Übungen (ohne Wettkampfkleidung, aber mit schöner Haltung).

Leistung zeigen mußte hier nämlich jeder, um die immer oberchaotischen Pflichtübungen zu turnen. Und wer zum Gewinnen anreist, ist fehl am Platz, denn der Spaß und das Schwein stand immer im Vordergrund, denn traditionell gab es immer Spanferkel und Schweine-Shirts. Wer hätte nicht gern eines dieser - meist als Siegesprämie, z. T. aber auch ehrenhalber verliehenen - handbemalten Shirts! Dank für jahrelanges Engagement gilt Willi, Gunnar, Karen, Frank, Dirk, Jantje, Kersten u.v.a.

Die letzten Jahre wurde der Wettkampf als Synchrongedaddel ausgetragen, um die Wettkampfzeit bei der steigenden Teilnehmerzahl zeitlich im Griff zu behalten. Und daß viele wegen der netten, lockeren Atmosphäre und der Fete angereist waren zeigte sich dadurch, daß immer mal einige Finalisten am Strand waren, weil sie nicht mit der Finalteilnahme gerechnet hatten. Und wenn doch die Sonne scheint...

Überhaupt ist sportlich an diesem verlängerten Wochenende in Kiel immer der Bär los, denn auch etliche andere Sportarten tragen ihre Wettkämpfe an diesem Kieler-Woche-Beginn-Wochenende aus.

Die Turner schienen uns in Bezug auf Publikumswirksamkeit durch ihre spektakuläre Wettkampfführung etwas den Rang abzulaufen. Denn normale Wettkämpfe kann man auch woanders haben, sagen sich auch die Turner. Dem mußten wir nun etwas entgegensetzen ...

Nun Variationen in Fisch ...

Dieses Jahr fand ein Generationswechsel in Kiel statt, der einige Neuerungen im Trampolinprogramm brachte. Die Alten gingen in Rente und überließen die Organisation zwei Junghüpferinnen, Sigrid und Anja, mit minimaler Wettkampferfahrung, die den Mut hatten, alles, alles anders zu machen. "KEIN SCHWEIN IN KIEL!!!!" Diese Horrormeldung für die Oldies ließ manchen hungrigen Hüpfermagen schon Wochen vorher grummeln. Und die Pflicht sollte aus Gruppenvorführungen (4 - 10 oder doch mehr? Personen) zum Thema "Sonne, Sand und Meer" stattfinden. 3 Minuten Zeit gabs und eine vorgeschriebene Pflichtübung (aus 10 Sprüngen) mußte irgendwann in die Show integriert werden. Das Thema für die Kür-Show-Übung konnte frei gewählt werden. Erst 2 Wochen vor Wettkampfbeginn wurden die Ausschreibungen verschickt. Da mußte man schnell kreativ werden. Denn die Ideen incl. Trainieren und Kostümbasteln in so kurzer Zeit durchzusetzen klappt nicht an jeder Uni, bei wenig Trainingszeiten und oft unregelmäßiger Beteiligung. Manche studieren ja auch noch fleißig neben dem Trampolinspringen! Und die Rechnung ging auf. Wir hatten Rekordzuschauerzahlen für unseren Wettkampf, alle hatten ihren Spaß. Die Musik brachte viel Stimmung in das sonst ermüdende Quietschen der hauptsächlich alten Trampoline.

Karlsruhe gewann verdient mit ihrer "Kaptain-Iglo-Show" vor den Braunschweigern (Im Garten eines Kraken und der gefräßige Hai) und Berlin (Sonnen und Meer), beide auf Platz 2. Aber darum ging es ja eigentlich auch nicht. Wie soll man denn die Wertungskriterien festsetzen? Am Besten problemlos und streßfrei! So hatten auch die Kampfrichter ihren Spaß, die mehr nach Gefühl werten durften als üblich. Vielleicht war in den Übungen etwas zuviel Sonnenbaden etc., manche hätten vielleicht doch ihr T-Shirt besser nicht ausgezogen, um die knappe Bademode vorzuführen, doch für eine so kurze Vorbereitungszeit kamen beeindruckende Ergebnisse zustande!

Aber irgendwas fehlte doch:

Z.B. Uli Lang, der krank zu Bett lag und Heinz Birthler (DC), der nun schon die zweite Tochter zu versorgen hat. Susi Sager geb. Dommel scheint nach ihrer Hochzeitsreise wieder in Arbeit zu ertrinken, statt sich in die Fluten der Ostsee zu werfen. Und überhaupt war der "Club der alten Säcke" (Verein für Nicht-Mehr-DHM-Startberechtigte-Uni-TrampolinerInnen) meiner Meinung nach zu wenig vertreten und zu unauffällig.

Die 20 angereisten Schotten erfuhren von dem ungewöhnlichen Wettkampfmodus erst in Kiel und sagten die Teilnahme ab, versprachen aber, die Shownummer bis zu den nächsten "Scottish Student Open" Ende Feb. 1995 in Edinburgh zu üben und vorzuführen.

Donald Grant hingegen erfreute uns mit einer einzigartigen Einzeldarbietung aus Diabolo-Vorfühung und Airbord-Trampolinturnen. Die schottischen Jonglage und Feuerschluck-Darbietungen erfreuten unsere Gemüter auf der Fisch-Party noch fast bis zum Sonnenaufgang und ließen uns das grausig-naßkalte Wetter und das - doch dem einen oder anderen fehlende - Schwein vergessen.

Insgesamt: Ein gelungener, total unnormaler Wettkampf. Nun sind wir mal gespannt, was nächstes Jahr kommt!

Sonja Ramm

Quelle: Sonja Ramm <S.Ramm@tu-bs.de>

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