Die Karlsruher Trampoliner, erfahrene Ausrichter seit Jahren, hatten am 18. Januar 1997 wieder eine DHM im Trampolinturnen auf die Beine gestellt, die sich sehen lassen konnte.
Schon Freitag abends wurde sich um die Aktiven gekümmert, es gab auch spät noch etwas zu essen (sogar um 2 Uhr nachts für die Belgier). Die gesellige Runde löste sich erst nach 3 Uhr auf, offensichtlich spielten die Temperaturen in der Schlafhalle eine Rolle: Die Lüfter bliesen die ganze Nacht etwa 10 Grad kalte Luft in den Raum, was aber nur wenige veranlaßte in wärmere Gefielde (Umkleideräume) umzuziehen. Ob die nächste Nacht ebenso kühl war, entzieht sich meiner Kenntnis.
Nach einem bestens präparierten Frühstück begann der Wettkampf kaum verzögert, obwohl morgens Eisregen einsetzte. Die direkt vor dem Wettkampf anreisenden Aktiven und Kampfrichter wurden glücklicherweise nur wenig behindert.
Insgesamt waren über 130 Aktive gemeldet. Neu und gut angenommen mit etwa 15 Meldungen wurde der Wettkampf für ehemalige Studenten, die noch springwillig sind. Nach 1989 waren erstmalig wieder ausländische Teilnehmer dabei: drei belgische Aktive konnten sich in die Siegerlisten eintragen. Leider fanden die DHM und die Scottish Open am gleichen Wochenende statt.
Nach Pflicht und erster Kür setzten sich, wie erwartet, die besten deutschen Aktiven an die Spitze und ließen sich ihren Sieg auch nicht mehr im Finale nehmen: Tina Ludwig bei den Damen und Martin Kubicka bei den Herren, beide Uni Frankfurt.
Bei Martin zeigte sich ein Manko der Halle, sie war mit ca. 7,50m Höhe für ihn zu niedrig. Nachdem Martin einige Male die Hallendecke nach geeigneten öffnungen abgetastet hatte, beließ er es bei einer leichteren Finalübung mit etwa 10 verschiedenen Doppelsalti. Die restlichen Salti und Schrauben, die er sonst noch unterbringen kann, musste er zum Bedauern aller Zuschauer leider auslassen.
Tina und Martin gewannen jeweils mit großem Vorsprung vor den Anderen. Grund waren nicht nur die Leistungsunterschiede, es gab im Vergleich zu anderen Jahren recht viele wacklige oder abgebrochene Übungen, die jegliche Chancen auf vordere Plätze aussschließen.
Nach dem Wettkampf versammelten sich die Aktiven, um ihren Sprecher für das nächste Jahr zu wählen und einen Ausrichter für die nächste DHM anzuvisieren. Norbert ,,Nobse'' Raufer, der berufsbedingt sein Mandat ablegt und seit Jahren ein sehr aktiver Sprecher war, übernahm für mich wieder einmal die Formalitäten (ich musste schon zur Familie zurück). Neue Aktivensprecherin ist Camilla Schulze (Uni Mainz), die schon längere Zeit mit der deutschen und auch der schottischen Trampolinszene vertraut ist. Als Ausrichter der DHM 98 wird sich vermutlich Heidelberg bewerben.
Daß dem Wettkampf eine Feier folgte, ist fast schon eine Nebensache. Erwähnenswert bleibt allerdings die Leistung der Karlsruher, die eine gut präparierte und geschmückte Halle anboten, mit zwei Kampfgerichten den Zeitplan entzerrten, ausgezeichnete Verpflegung und eine geräumige Unterkunft vorhielten und schließlich das Ganze mit einer fröhlichen Abschlußfeier im Vorraum der Halle ausklingen ließen (nicht zu vergessen das gewohnt üppige Frühstück am Sonntag).
Erwähnenswert ist auch der Hochschulsport unter der Leitung von Hr. Fechler, dessen Vertrauen den organisierenden Studenten so etwas erst ermöglicht. Als DC fällt mir schon seit Jahren auf, daß jene Unis die besten Ereignisse veranstalten, die ihren Studenten solche Möglichkeiten bieten.
Heinz Birthler (DC Trampolin)
Beitrag von: Heinz Birthler <bit@grs.de>
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