Nachdem für den üblichen Januartermin kein Ausrichter gefunden werden konnte, stand der Wettkampftermin nun in Konkurrenz zu zahlreichen anderen Trampolinwettbewerben von den Baden-Württembergischen Synchronmeisterschaften bis hin zum World-Cup in St. Petersburg.
Pünktlich ab 12.00 Uhr stellten sich die Aktiven der Bewertung durch die zwei Kampfgerichte, für die sich dankenswerter Weise zum dritten Mal in Folge die Kampfrichterinnen und Kampfrichter des Schwäbischen und des Badischen Turnerbundes zur Verfügung stellten, ergänzt duch einige Kampfrichter aus Hochschulen anderer Bundesländer.
Im Vorkampf der Frauen konnte sich Carmen Andresen (Uni Kiel) knapp vor Steffi Mair und Carolin Schallert (beide Uni München) durchsetzen. Carmen gewann dann auch mit der besten Finalkür den Wettkampf der Frauen mit 92,7 Punkten und ist deutsche Hochschulmeisterin 1999. Die nach dem Vorkampf punktgleich auf Platz 4 stehenden Christine Leitzig (Uni Heidelberg) und Nina Blisse (HU Berlin) turnten ebenfalls punktgleich die zweitbeste Finalkür. Da aber die Vorkampfnoten in das Finale mitgenommen wurden, reichte es Beiden am Ende doch nur für den undankbaren vierten Platz; Steffi und Carolin konnten ihre Medaillenplätze unverändert verteidigen.
Keinen Zweifel an seinem Titelanspruch ließ bei den Männern von Anfang an Florian Schwarz (Uni München). Bereits nach dem Vorkampf führte er souverän mit 63,1 Punkte und einem Abstand von 3,5 Punkten auf Uwe Wochnowski (TU Berlin), gefolgt von Andre Maas (Uni Saarbrücken). Im Finale landete Uwe beim dritten Sprung auf der Matte, so dass die Medaillenentscheidungen dann ohne ihn fallen mussten. Andre konnte mit der höchstbewerteten Finalkür den Vorkampfrückstand zu Florian nicht mehr ausgleichen und erturnte sich einen sicheren zweiten Platz hinter Florian Schwarz, der mit 95,7 Punkten deutscher Hochschulmeister 1999 wurde. Den dritten Platz auf dem Siegerpodest konnte sich Alexander Bausch (Uni Darmstadt) erturnen und sich dabei gegen Jochen Hein (Uni Marburg) durchsetzen, der nach dem Vorkampf noch einen Zehntelpunkt Vorsprung hatte. Die erfolgreichsten internationalen Aktiven Thomas Bernard (Paris) und Markus Höckner (Wien) erturnten sich die Plätze 6 und 7.
In der Mannschaftswertung siegte die Mannschaft der Uni München mit Carolin Schallert, Steffi Mair, Gundula Neumann und Florian Schwarz unangefochten mit 182,1 Punkten vor den Teams Uni Saarbrücken, Wettkampfgemeinschaft Darmstadt, Uni Heidelberg und Uni Kiel.
Mehr Mühe hatte das Kampfgericht mit seinen Entscheidungen, welche Sprünge noch als Grätschwinkelsprung oder Salto b anerkannt werden können. Schwierigkeitskampfrichter Wolfgang Pfleghardt, der sich von Anfang an vor den studentischen Spezialsprüngen weitab jeder Wettkampfnorm gefürchtet hatte, kam richtig in Schweiß, als Michael Lüth seine Kürübung mit ''Arabersalto'' (Seitwärtssalto) und Bauchkreisel würzte -- sehr zur Erheiterung und Zufriedenheit des durchweg interessierten und disziplinierten Publikums, das sich während des Vorkampfes überwiegend aus den Aktiven selbst zusammensetzte. Zum Finale fanden sich dann aber etliche Gäste auf der Zuschauertribüne ein.
Zuschauer und Aktive wurden nach dem Finale mit einer Turn- und Artistikvorführung der Gruppe ''Top Ex'' und einer Hochtrapezvorführung von Martin Bukovsek belohnt. Beide Darbietungen überzeugten in ihrem Konzept und ihrer Eleganz, die dem Zuschauer kaum die Chance ließ, die gezeigte immense Kraft und Technik zu würdigen.
Neben dem offiziellen Wettkampf waren zum dritten Mal die ehemaligen Studenten eingeladen, ihr heutiges Können auf dem Tuch unter Beweis zu stellen. 19 Ehemalige, darunter fünf Mitglieder des Wettkampfgerichts gingen an den Start. Cornelia Pollanz (ehem. Uni Karlsruhe) setzte sich in beiden Durchgängen durch und siegte mit 57,2 Punkten vor Volker Laun (ehem. FernUni Hagen), Matthias Melchior, Gaby Christlieb (beide ehem. TU Braunschweig) und Thomas Hoepfner (ehem. Uni Karlsruhe).
Die inoffizielle Wertung der Nicht-Vereinsturner führte bei den Turnerinnen Suzannah McDonnell (Uni Marburg) vor Julia Reßing (Uni Karlsruhe) und Manuela Töpfer (Uni Gießen) an. Bei den Männern erreichten vier ''Interne'' das Finale. Bester Interner wurde Manfred Reuter (TU Braunschweig) vor Christof Mulach (Uni Mainz), Luca Nano (Uni Heidelberg) und Norbert Raufer (Uni Karlsruhe). Den Wanderpokal für die beste ''interne'' Mannschaft konnten Jan Altstädter, Suzanna Kagle, Michael Vid und Christof Mulach mit nach Mainz nehmen.
Der Schweiß des Tages, gleich ob er durch turnerische Anstrengungen, Angst vor dem Barani oder die wohlschmeckende heiße Maultaschensuppe hervorgerufen worden war, musste anschließend bei einem ausgiebigen gemeinsamen Duschen unter Anwendung vielfältiger Reinigungssubstanzen und erfrischender Perlgetränke gründlich beseitigt werden.
Bei der anschließenden Party gelang es DJ Eva Laun, mit ihrem hervorragenden Musikangebot fast alle Anwesenden auf die Tanzfläche zu locken, so dass die letzten erst um vier Uhr zum Schlafengehen zu bewegen waren. Der Uni Stuttgart gebührt nicht zuletzt dafür Dank, dass sie uns trotz früherer schlechter Erfahrungen mit anderen Sportgruppen eine Sporthalle zum Übernachten zur Verfügung stellte. Anders wäre die IDHM kaum durchzuführen gewesen. Bitte, liebe Verantwortliche an den anderen Hochschulen, verhindert nicht die Ausrichtung von Sportbegegnungen durch Verweigerung günstiger Übernachtungsmöglichkeiten. Und liebe Aktive und Organisationskommittes aller Sportarten, seid euch des Vorzuges bewusst und hinterlasst die Party- und Übernachtungsräume ebenso wie die Sportanlagen in einwandfreiem Zustand. Man kann nachgewiesener Maßen exzessiv feiern, ohne die Einrichtungen zu zerstören oder über Gebühr zu verschmutzen.
Ein ganz großer Dank geht an die Mitglieder des Organisationskommittees um Christine Keinath, die uns einwandfrei ver- und umsorgt haben und denen es gelang, den Charme anderer Hochschultrampolinveranstaltungen mit dem Charakter einer offiziellen Meisterschaftsveranstaltung harmonisch zu verbinden.
Ein Dank geht ebenfalls an die 11 internationalen Wettkämpferinnen und Wettkämpfer, die uns alle durch ihre Wettkampfübungen und vielfältige Kontakte bereichert haben. Jetzt ist es an uns Deutschen, noch mehr als bisher die Möglichkeiten zu Begegnungen bei ausländischen Wettkämpfen zu nutzen, zu denen wir immer wieder eingeladen werden.
Martin Kraft, Braunschweig (Disziplinchef Trampolin im adh)