Das Teilnehmerinteresse aus Deutschland war geringer als im mehrjährigen Mittel, was u.a. auf die zunächst bestandene Beschränkung der Zahl der Übernachtungsplätze in der Sporthalle zurückgeführt werden muss. Am Ende hatten wir zwar mehr als ausreichend Schlafplätze, aber da waren dann bereits Einige verunsichert abgesprungen. Ein am selben Wochenende stattfindender Bundeskaderlehrgang stand ebenfalls in Konkurrenz zur IDHM.
Erfreulich dagegen das Interesse aus dem Ausland. Hochschulen aus Wien, Graz, Zürich, Paris, Warwick und York meldeten insgesamt 17 Aktive, so dass die Veranstaltung mit 93 Wettkämpferinnen und Wettkämpfern (2000: 112) doch gut besucht war.
Die beiden vom Bayerischen Turnverband eingesetzten Kampfgerichte wurden durch Aktive und Ehemalige aus Paris, Ravensburg und Braunschweig ergänzt und hatten den Wettkampf sehr gut im Griff. Die Aktiven fanden in der ausreichend hohen Halle und auf vier vom Hersteller Eurotramp zur Verfügung gestellten neuen Trampolinen einwandfreie Wettkampfbedingungen. Wie bei Trampolinwettkämpfen üblich, herrschte eine angenehme familiäre Atmosphäre. Sportlicher Ehrgeiz und Souveränität derjenigen, die um die vordersten Plätze rangen, vereinten sich nahtlos mit sportlicher Anerkennung der Neulinge und Breitensportler, für die das bloße Durchturnen der vorgeschriebenen Pflichtübung ein ebenso hart erkämpftes Erfolgserlebnis bedeutete.
Bei den Männern versammelten sich die drei Hochschulmeister der drei Vorjahre auf dem Siegerpodest. Der neue Internationale Deutsche Hochschulmeister Florian Schwarz (WG München, Hochschulmeister 1999) hatte Heimrecht und sorgte mit 94,2 Punkten dafür, dass die Goldmedaille der Männer in München blieb. Silber ging an Titelverteidiger Uwe Wochnowski (TU Berlin) und Bronze holte sich der Meister von 1998, André Maas (Uni des Saarlandes).
Anders bei den Frauen: Hier platzierte sich die erst 22-jährige Nina Blisse (HU Berlin) zum ersten Mal auf einem IDHM-Siegerpodest. Mit zwei traumhaften Kürübungen (Schwierigkeitsgrad 8,0) und dem Tageshöchstergebnis von 94,8 Punkten erkämpfte sie sich souverän die Goldmedaille und den Titel bei den Frauen. Auf Platz zwei und drei fanden sich die beiden Münchner Turnerinnen Steffi Mair und Carolin Schallert wieder. Für Steffi war es bereits die dritte DHM-Silbermedaille, für Carolin die zweite Bronzemedaille.
Bei drei Medaillen für Münchner Aktive war es leicht auszurechnen, dass sie auch in der Mannschaftswertung mit deutlichem Abstand vorne lagen. Nach Gold in 1999 und Silber in 2000 sicherte sich das Münchner Team mit dem Mannschaftsvierten Roman Danes (Fünfter in der Einzelwertung) mit 182,3 Punkten und fast 10 Punkten Vorsprung völlig unangefochten wieder Gold und den Meistertitel. Silber ging an die HU Berlin und Bronze an die Mannschaft der Uni Hannover mit hauchdünnem Vorsprung vor der WG Darmstadt und der Uni des Saarlandes.
In der inoffiziellen Wertung der Nicht-Vereinsturner setzten sich Alexandra Beran ("Sascha", Uni Mainz) und Nick Johnson (Uni of Warwick) durch. Den bereits traditionellen Wettkampf der "Ehemaligen" (nicht mehr IDHM-Startberechtigten) konnte mit Volker Laun ebenfalls ein (Wahl-)Münchner für sich entscheiden, vor Kampfrichter Thomas Hoepfner (Uni Karlsruhe) und Antonio di Vincenzo (Uni Hannover), nachdem die Pflichtbeste Gundula Neumann (WG München) ihre Kür vorzeitig auf der Sicherheitsmatte beenden musste.
Vor der Siegerehrung standen zwei kurze Showeinlagen, die alle Teilnehmer sehr beeindruckt haben. Ein Akrobatenpaar mit roter Rose verband in unerwarteter aber überzeugender Weise Tanz und Akrobatik. Danach zeigten eine Rollstuhlfahrerin und eine nicht behinderte Partnerin in einer ebenfalls überzeugenden Choreographie erstaunliche akrobatische Leistungen, die den Zuschauern unvergesslich bleiben werden.
In der Aktivenversammlung wurden die beiden AS Camilla Schulze und Michael Vid aus Mainz einstimmig bestätigt.
Nach dem langen Wettkampftag war der Hunger groß. Das sehr gut schmeckende Hühnchen in Weißweinsauce kam da gerade recht. Ein oder zwei bayerische Halbliter-Bierchen sorgten vorübergehend für weitere Entspannung. Dann ging es ins "Oly", eine studentenverwaltete Disco, die ausschließlich für uns gemietet und hervorragend geeignet war. Schon nach wenigen Minuten war die Tanzfläche voll und blieb es auch den ganzen Abend. Leckere und preiswerte Drinks sowie größere Mengen Freibier der "alten Säcke" rannen durch die durstigen und gutgelaunten Trampolinerkehlen.
Nach der kurzen Nacht und einem letzten gemeinsamen Frühstück (die Ersten waren schon auf dem Weg in die Alpen zum Skifahren) erwartete uns strahlende Sonne zur Heimreise.
Unser Dank gebührt dem Leiter der Zentralen Hochschulsportanlage Manfred Utz, der sich in der Vorbereitung und der gesamten Veranstaltung unermüdlich eingesetzt hat, sowie seinem Team. Dank sei auch dem Bayerischen Turnerverband, der Fachwartin Freia Thiel, Kampfrichterwartin Dagmar Melchert mit ihrem Kampfrichterteam sowie Computerprotokollchef Werner Moritz gesagt, dem wegen der viel zu spät eintreffenden Registrierungen und der vielen Sonderauswertungen ein ganzes Bündel grauer Haare gewachsen sein muss.
Bleibt zu hoffen, dass die Liegenschaftsverantwortlichen der Zentralen Hochschulsportanlage derartigen studentischen Sportbegegnungen zukünftig aufgeschlossener gegenüberstehen und von Anfang an ausreichenden kostenlosen Übernachtungsmöglichkeiten im Sporthallenbereich zustimmen.
Erfreuliche Nachricht zum Schluss: Mit der TU Braunschweig steht bereits ein Bewerber und voraussichtlicher Ausrichter für die IDHM Trampolinturnen im Januar 2002 fest.
3. Februar 2001
Martin Kraft
Disziplinchef Trampolin im adh
Freude über zwei Trampolin-TitelMünchen und Berlin geben den Ton anBei den Männern triumphierte der Münchner Florian Schwarz vor Titelverteidiger Uwe Wochnowski aus Berlin. Bei den Damen mussten sich die Lokalmatadorinnen Steffi Mair und Carolin Schallert als Zweite und Dritte nur der Berlinerin Nina Blisse geschlagen geben. Dafür hatte die Uni München im Mannschafts-Wettbewerb wieder die Nase vorn - erneut vor Berlin. Das Quartet Raman Danes sowie Schwarz, Mair und Schallert holten nach einer ausgezeichneten Vorstellung den DM-Titel. "Wir waren so erfolgreich wie noch nie. Das war ein hervorragender Wettkampf, bei dem die besten zehn Teams nationale Spitzenleistungen zeigten", bilanzierte Manfred Utz, Leiter des Hochschulsports der Technischen Universität München.
Insgesamt waren 26 Hochschulen am Start, darunter Studenten aus
Paris, Zürich, Wien, Graz, York und Warwick. Die 15 Besten qualifizierten
sich für die Finals. Und dort lieferte sich München einen
spannenden Zweikampf mit Berlin - mit dem besseren Ende für die
Gastgeber. Aus: Münchner Merkur; Ausgabe Mittwoch, 31. Januar 2001. |