Doch bevor gefeiert werden konnte, mussten die gemischten Teams noch mindestens eine Pflicht- und eine Kürübung synchron turnen. Es gab drei verschiedene, dem Leistungsstand angepasste Pflichtübungen, so dass auch "blutige" Anfänger an den Start gehen konnten. Die Punkte aus dem Vorkampf bildeten zugleich auch die Mannschaftswertung. Die Mainzer Titelverteidiger mit Eva Diehl, Suzanna Kagle, Gretje Reinemer und Aktivensprecher Michael Vid, zeigten gute Leistungen mit hohen Synchronwertungen. Doch die selbstbewusste Konkurrenz aus Heidelberg (Julia Sperling, Kristin Koplin, Alexander Mai und Markus Schmitt) ließ sich nicht beeindrucken und gewann mit einem knappen Vorsprung von nur drei Zehntel den Mannschaftstitel mit 141,7 Punkten vor den Mainzern. Mit 134,3 Punkten belegten die Kielerinnen Eva Ente, Jennifer Bruhn, Anina Schlüter und Verena Schirmer den dritten Platz.
Für die 16 bestplatzierten Paare aus dem Vorkampf, ließen sich die Organisatoren einen einzigartigen Finalmodus einfallen. In vier K.O. Einzel-Runden sollte das Siegerpaar ermittelt werden. Die Startreihenfolge entsprach der Setzliste eines Tennisturniers, demnach die besten Paare - im Idealfall - erst im Endspiel aufeinander treffen würden. Das schlechter platzierte Paar gab unmittelbar vor dem Duell als erstes die Startreihenfolge bekannt. So konnte der Gegner dementsprechend taktisch reagieren. Anschließend wurde von den Paaren noch mehr taktische Raffinesse und Risikobereitschaft abverlangt. Denn im Gegensatz zur 1. Runde, wo noch beide Teammitglieder starteten, durfte in Runde 2 und 3 nur ein Aktiver antreten, wobei ein Doppelstart ausgeschlossen war. Spannung pur war garantiert! Wettkampfleiter Martin Kraft (Braunschweig) führte gewohnt professionell durch das Finale, so dass auch fachunkundige Zuschauer die Übersicht nicht verloren. Der Endkampf lautete: Mainz gegen Heidelberg. Eva Diel und Gretje Reinemer hatten sich für Mainz Runde für Runde durchgekämpft. Dabei setzten sie sich in Runde 2 auch gegen das zweite Mainzer Finalistenpaar Suzanna Kagle und Michael Vid durch. Mit souveränen Leistungen qualifizierten sich für Heidelberg Julia Sperling und Kristin Koplin. Trotz der Tageshöchstnote von Gretje (33,2 Punkte), fehlten den Mainzerinnen nach dem letzten Duell erneut die entscheidenden drei Zehntel. Julia und Kristin freuten sich auf ihren ersten Titel als Süddeutsche Hochschulmeisterinnen. Auf Platz drei landeten zwei Kölnerinnen: Carola Mertens und Marie-Sophie Nolting von der Deutschen Sporthochschule.
Für die Zuschauer gab es vor der Siegerehrung noch zwei schöne Showeinlagen zu sehen. Die Dance4Fans Jugend, der Tanzschule Willius-Senzer aus Nieder-Olm, führte zwei Tänze vor. Und die Mainzer Sportstudentin Julia Schmitz zeigte ihre lustige und weit über die Grenzen der Stadt bekannte Jonglier-Nummer.
Martin Kraft, Trampolin Disziplinchef im Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband, zieht nach dem erlebnisreichen Wochenende sein Fazit: "Eine sehr gelungene Wettkampfveranstaltung mit dem unverwechselbaren Flair eines Hochschulwettkampfes im Trampolinturnen. Vielen Anfängern bot sich zum ersten Mal die Gelegenheit, vor einem Kampfgericht zu turnen und Anderen bei schwierigen Kürübungen zuzusehen. Der Wettkampf selbst war bestens vorbereitet und lief sehr gut organisiert und zeitplangerecht ab. Dabei blieb die Atmosphäre entspannt und familiär, wozu auch ein paar ausgefallene Synchronkostüme der Braunschweiger beitrugen. In der Halbfinal- und Finalrunde knisterte es dann allerdings vor Spannung, so knapp waren die Unterschiede in der Paar- und letztlich auch in der Mannschaftswertung. Nach der Siegerehrung mit reichlichen Preisen, dem ersten Sekt unter der Dusche und einem üppigen Abendessen waren dann alle in Partylaune. Das Motto und die dazu passende aufwendige Dekoration sowie eine gelungene Musikauswahl sorgten dafür, dass die Tanzfläche den ganzen Abend (und Morgen) stark bevölkert war. Bis morgens um halb sieben wurde getanzt; das ist auch für Hochschulwettkämpfe ungewöhnlich und ein weiterer Beweis, dass wir dem Ausrichterteam um Michael Vid, Gretje Reinemer und Suzanna Kagle eine rundherum hervorragend organisierte und gelungene Veranstaltung verdanken."
Nun richten sich die Blicke der "Hochschultrampoliner/Innen" bereits auf Heidelberg, wo am 18. Januar 2003 die Internationalen Deutschen Hochschulmeisterschaften stattfinden werden.
Michael Vid, Aktivensprecher Trampolin im adh, Mainz, 04.12.2002