Ein Reisebericht über die Irish Student Trampolining Open (ISTO)
2003 in Dublin von
Christian Werner-Westphal:
Bei Trampolinwettkämpfen turnt jeder Teilnehmer in der Regel zwei Übungen, die aus jeweils 10 aufeinander folgenden Sprüngen bestehen. Die erste Übung ist die Pflichtübung. Die 10 Sprünge sind vorgeschrieben bzw. ihre Auswahl eng an Bedingungen geknüpft, so dass alle Turner genau die gleiche oder zumindest in ihrem Schwierigkeitsgrad sehr ähnliche Übungen turnen.
Die zweite Übung ist die Kürübung und darf vom Turner weitgehend frei zusammengestellt werden. Jedem Sprung wird ein Schwierigkeitsgrad zugeordnet, und die Summe der Schwierigkeitspunkte fließt in die Bewertung der Kürübung mit ein. Bei Pflicht und Kür wird außerdem die Haltung durch mehrere Kampfrichter bewertet.
In der Regel qualifizieren sich die bestplatzierten Turner aus dem beschriebenen Vorkampf für das Finale, in dem noch eine zweite Kürübung geturnt wird.
Nach dem Einzelwettkampf am Samstag folgten am Sonntag zwei Synchronwettkämpfe, ein regulärer (soll heißen: ernstgemeinter) Zweier-Synchron-Wettkampf und ein Spaßwettkampf: Angetretene Mannschaften durften ihre volle Kreativität hinsichtlich Choreographie und Kostümen entfalten das Ergebnis waren köstlich amüsante Auftritte im Zweier-, Dreier-, Vierer-, Fünfer-, Fünfeinhalber-, und Sechser-Synchron. An diesen Wettkämpfen war die TU Braunschweig in diesem Jahr nicht vertreten aber es gibt ernsthafte Bestrebungen bezüglich der ISTO 2004...
Den Abschluss der Veranstaltung bildeten die "ISTO Gladiators", ein Massenwettk(r)ampf ganz im Stile von "Spiel ohne Grenzen", mit "Disziplinen" wie "Vorwärtshechtrollenwettrennen", "Radwendewettrennen", "mit einem Eimer auf dem Kopf den Weg finden" und "mit einem aufgeblasenen Gummiball den Gegner von einem Gymnastikbalken schlagen". Auch hier war die TU Braunschweig würdig vertreten, und durch die vielbeachtete Darbietung "deutscher Effizienz" beim Vorwärtsbefördern von Judomatten in Akkordarbeit gelang ein solider Beitrag zur allgemeinen Erheiterung.
Nach dem Wettkampf nutzten wir die Gelegenheit, uns Dublin und seine Umgebung noch ein paar Tage lang genauer anzusehen. Es folgten der Besuch der Guinness-Brauerei und anderer Sehenswürdigkeiten sowie der massive Verzehr von "Fish & Chips" (nebst Guinness und Cider, versteht sich...).
Die geknüpften Kontakte mündeten schließlich in einer Einladung, ein paar Tage in dem Dorf Rathdrum südlich von Dublin zu verbringen. Von dort aus konnten wir das wunderschöne Tal Glendalough besuchen, das neben einer frühmittelalterlichen Klosterruine eine atemberaubende Hügellandschaft zu bieten hat, und in dem wir bei schönstem (für Irland fast untypischem) Wetter eine ausgedehnte Wanderung unternahmen.
Autor: Christian Werner-Westphal, Braunschweig.