Internationale Deutsche Hochschulmeisterschaften Trampolinturnen (IDHM)

am 29. Januar 2005 in Hannover

Die IDHM (Internationalen Deutschen Hochschulmeisterschaften) Trampolinturnen stellen jedes Jahr im ansonsten noch wettkampfarmen Januar ein Ereignis mit ganz eigenem Charakter dar: Wo sonst turnen Aktive mit Bundesliganiveau in einer Klasse mit Erwachsenen, die mit Müh' und Not einen Barani auf die Füße bringen? Am 29. Januar war es wieder einmal soweit. Dieses Mal lud die Uni Hannover ein und 88 studierende Trampolinerinnen und Trampoliner folgten dem Ruf, dazu 21 ehemalige Studierende, die im Rahmenprogramm ihren Wettkampf der "Alten Säcke" turnen durften.

Besonders gefreut haben sich dieses Mal die Ausrichter und die Teilnehmer über die Teilnahme unseres prominentesten studierenden Trampolinturners: Henrik Stehlik, Student der Uni Hannover, trat im Einzel- und im Mannschaftswettbewerb für seine Uni an und musste wie alle anderen zunächst eine L8 als Pflicht turnen, welche das Kampfgericht mit 28,8 Punkten belohnte. Erwartungsgemäß setzt sich Henrik auch in den beiden Kürübungen weiter ab und wurde mit 106,8 Punkten zum zweiten Mal nach 2002 Int. Deutscher Hochschulmeister vor Ingo Krüger (Uni Hannover, 95,0 P.) und Christian Schlett (Uni Mainz, 93,1 P.).

Auch bei den Studentinnen ging Gold nach Salzgitter. Hier konnte sich die für die Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel startende Viola Gaida mit einem Zehntel Vorsprung und 95,1 Punkten gegen die nach dem Vorkampf führende Katharina Ludwig (Uni Hannover, 95.0 P.) durchsetzen; die Bronzemedaille ging an die für die FOM Essen startende Duisburgerin Daniela Reis.

In der Mannschaftswertung, die aus den Vorkampfergebnissen des Einzelwettkampfes berechnet wird, gewann klar das Team WG (Wettkampfgemeinschaft) Hannover (182,9 P.) vor der Uni Mainz (169,8 P.) und der WG Braunschweig (169,0).

Die vielen Aktiven, die erst als Studierende mit dem Trampolinturnen begonnen haben, turnen natürlich in einer anderen Leistungsklasse als die versierten Vereinsturnerinnen und -turner. Obwohl sowohl 15 Frauen als auch 15 Männer in das Finale der IDHM kommen, schafften nur fünf männliche Nicht-Vereinsturner diesen Sprung; bei den Turnerinnen waren die Vereinsturnerinnen im Finale unter sich. Den Nicht-Vereinsturnerinnen und -turnern bleibt als realistisches Ziel die inoffizielle Meisterschaft der sogenannten "Internen". Diesen Titel konnte bei den Frauen Kristin Stroth für die Uni Göttingen mit 49,2 Punkten erreichen; bei den Männern gewann Michael Lüth (Uni Freiburg) mit 77,8 Punkten. Auch der interne Mannschaftstitel ging wie im Vorjahr an die Uni Freiburg.

Die angetretenen Ehemaligen wurden kräftig von den früher in Hannover Studierenden aufgemischt, welche unter Führung von Axel Luther (59,5 - es wurde eine Pflicht und eine Kür geturnt.) dafür sorgten, dass das komplette Edelmetall an der Leine blieb.

Vor der Siegerehrung gab es - zum ersten Mal bei einer IDHM - einen Two-Trick-Wettbewerb, der von Markus Todzi moderiert wurde. Je zwei Aktive traten gegeneinander an und zeigten zwei möglichst witzige und originelle Sprungkombinationen. Das Publikum stimmte über das Weiterkommen mit roten oder grünen Karten (die Farbe des jeweiligen Aktiven) ab. Insbesondere kostümierte Hüpfer kamen beim zahlreichen und gutgelaunten Publikum gut an.

Nach insgesamt vier KO-Runden standen sich Axel Luther und das Team Marina Schramm/Michael Schwander gegenüber. Axel zeigte einen Triffis c (Dreifachsalto vorwärts gehockt mit halber Schraube), doch dem Karlsruher Duo gelang es mit ihrem Salto Mortale (Dreifachsalto rückwärts gehockt, aus der Sitzlandung geschleudert) die Stimmen des Publikums für sich zu gewinnen. Platz drei belegten Ulf Krumm (Ui Karlsruhe) und Michael Vid (Uni Mainz), die sich zuvor im Halbfinale geschlagen geben mussten.

Die Siegerehrung wurde für die Uni Hannover von Steffi Müller und Enno Harms und für den allgemeinen deutschen hochschulsportverband (adh) von Alexander Maus und Martin Kraft vorgenommen. Die Ausrichter hatten zu den offiziellen adh-Siegernadeln noch wunderschöne Pokale aus Trampolinfedern gebastelt.

Nach dem langen Wettkampftag stand erst einmal ausgiebiges Duschen in einer der geräumigsten Duschen an Deutschlands Hochschulen und mit reichlich Sekt und Gesang auf dem Programm, bevor es zum leckeren selbst gemachten Abendessen und einer langen Partynacht ging.

Wieder einmal hat sich die Uni Hannover mit einem kompetenten und engagierten Organisationsteam um die Aktiven Rüdiger Kohl und Markus Todzi sowie mit bester Unterstützung durch Steffi Müller vom Hochschulsport hervorragend als Ausrichter der IDHM Trampolinturnen bewährt. Auch Computerprotokollführer Axel Lilkendey hatte einen erheblichen Anteil an dem reibungslosen Ablauf des Wettkampfes.

Martin Kraft, 9. Februar 2005


© 2005, Martin Kraft